Zukunft der Wärmeversorgung Gas- und Fernwärmenetze

Der politische Rahmen für die Zukunft der Wärmeversorgung entwickelt sich aktuell weiter. So wurde auf Bundesebene ein Betriebsverbot für mit fossilen Brennstoffen betriebene Heizkessel ab 2045 eingeführt. Das Land Baden-Württemberg fordert klimaneutrale Gebäude bereits im Jahr 2040. Die Stadt Mannheim hat mit Beschluss des Gemeinderates zur Kommunalen Wärmeplanung vom 12.3.2024 den Umstieg auf erneuerbare Energiequellen für die Stadt Mannheim konkretisiert. Künftig sollen hiernach Fernwärme und Wärmepumpen die Zukunft der Gebäudeheizungen sein.

Die konkreten Auswirkungen auf die Gasverteilungsnetze in der Stadt Mannheim stehen noch nicht fest und sind auch von der Entwicklung der politischen Rahmenbedingungen abhängig. Eine wichtige Rolle spielt die EU-Gasbinnenmarkt-Richtlinie, die bis 2026 in deutsches Recht umgesetzt werden soll. Daraus abgeleitete Transformationspläne werden Szenarien für die Stilllegung von Gasnetzen und Umwidmung in Wasserstoffnetze enthalten. Auf dieser Basis wird die Bundesnetzagentur entsprechende Netzentwicklungspläne genehmigen, die dann alle zwei Jahre erneuert werden. Eine Stilllegung von Gasversorgungsleitungen erscheint vor diesem Hintergrund - insbesondere dort, wo Fernwärme verfügbar ist oder künftig sein wird - aber wahrscheinlich.

Den angestrebten Rückzug aus dem Gasverteilnetz  sollten Hauseigentümer und Gewerbekunden bei einer Entscheidung für ihre künftige Wärmeversorgung berücksichtigen: Fossiles Gas als Energieträger ist keine zukunftsfeste Option, sondern mit erheblichen Risiken behaftet. Unabhängig davon kann es kurzfristig im Rahmen von anstehenden Instandhaltungen zu möglichen Stilllegungen einzelner Leitungen aus wirtschaftlichen Gründen kommen. Dieses Vorgehen wurde auch bisher in Einzelfällen praktiziert und gilt für die Bereiche, in denen auch Versorgungsleitungen für Fernwärme verlegt sind oder verlegt werden.

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Informationsveranstaltungen und Beratung zu klimaneutralen Wärmelösungen wie Fernwärme:

MVV Energie AG – Unsere Wärmewende für Mannheim

Häufig gestellte Fragen zur Zukunft der Wärmeversorgung:

FAQs

Geplante Stilllegungen im Bereich Gasnetze

In mehreren Straßen, für die der Kommunale Wärmeplan die Versorgung mit Fernwärme vorsieht und in denen nur noch wenige Gashausanschlüsse genutzt werden, wären in den nächsten Jahren kostenintensive Erneuerungen im Gasnetz erforderlich. Diese Erneuerungen sind insbesondere vor dem Hintergrund einer dekarbonisierten Wärmeversorgung nicht nachhaltig und nicht mehr wirtschaftlich.


Daher plant MVV Netze die Gasversorgungsleitungen in folgenden Straßen stillzulegen:

  • Wörthstraße (Neckarau), ab Kreuzung Rheingoldstraße bis Kreuzung Friedrichstraße, Stilllegung 09/2027
  • Riedfeldstraße (Neckarstadt), ab Kreuzung Lortzingstraße bis Kreuzung Alphornstraße, Stilllegung 09/2027
  • Lortzingstraße (Neckarstadt), ab Kreuzung Mittelstraße bis Kreuzung Riedfeldstraße, Stilllegung 09/2027
  • N3, N4 (Innenstadt), ab Kreuzung M3/M4 bis Hausnummer 10, Stilllegung 09/2027
  • Am Oberen Luisenpark (Oststadt), ab Kreuzung Theodor-Heuss-Anlage bis Kreuzung Otto-Beck-Straße, Stilllegung 09/2027


In folgenden Straßen wurden die Gasversorgungsleitungen bereits stillgelegt:

  • Brettener Straße (Seckenheim)

(Stand 25.10.2024)

Zukunft der Wärmeversorgung:

Fragen von Privat- und Gewerbekunden

  • Bereits 2040 ist in Baden-Württemberg Klimaneutralität gesetzlich gefordert. MVV Netze erwartet deshalb, dass zahlreiche Gebäudeeigentümer in den nächsten Jahren die gute Fördersituation nutzen und sich für nichtfossile Heizungen entscheiden werden – auch, um steigende Kosten für die Gasversorgung zu vermeiden. Daher informieren wir schon heute über den angestrebten Gasnetzrückzug, damit sich die Mannheimer Bürgerinnen und Bürger vorbereiten und sich über klimaneutrale Wärmelösungen wie die Fernwärme oder die Wärmepumpe informieren können.

  • In Mannheim strebt MVV Netze an, sich bis 2035 aus dem Erdgasnetz für Haushalte und Gewerbe zurückzuziehen – beginnend in Straßen mit doppelter Wärmeversorgung über Gas und Fernwärme. Ab Mitte 2027 wird MVV so erste kleinere Leitungsabschnitte stilllegen. Hier finden Sie einen Überblick zu diesen Abschnitten.

    In den Umlandgemeinden ist die weitere Entwicklung davon abhängig, wie die kommunale Wärmeplanung in den Gemeinden konkret ausgestaltet wird. Wir erwarten, dass sich auch hier eine Planung ergibt, die perspektivisch nicht auf eine Versorgung mit fossilem Gas setzt.

  • Bevor in einer Straße die Gasleitung stillgelegt wird, erhalten Hauseigentümer mit einem Gashausanschluss rechtzeitig ein persönliches Anschreiben von uns. Sie werden genügend Zeit haben, sich um eine alternative Wärmelösung und eine entsprechende Förderung zu kümmern.

  • Die Umstellung der Gasversorgung von Letztverbrauchern im Niederdruckbereich auf Wasserstoff ist aus Kapazitäts- und Kostengründen leider nicht realisierbar. Denn Wasserstoff ist für diesen Zweck nicht ausreichend effizient und sehr teuer. Außerdem wird Wasserstoff in absehbarer Zeit nicht in ausreichenden Mengen zur Verfügung stehen und deshalb – ebenso wie Biomethan – primär eine Lösung für die Industrie sein.

  • Bürgerinnen und Bürger sind in ihrer Entscheidung bezüglich einer Heizlösung frei. Allerdings möchten wir ihnen alle notwendigen Informationen an die Hand geben, damit sie eine wirtschaftlich nachhaltige Entscheidung für sich treffen können. Die Nutzung von Erdgas wird in Zukunft erheblich teurer: Die CO2-Preise werden sich stark erhöhen und die Netzentgelte werden wegen der sinkenden Kundenzahlen ebenfalls stark steigen. Hinzu kommen höhere Kosten für das Gas selbst aufgrund des gesetzlich geforderten wachsenden Anteils an Erneuerbaren Energien.

  • Beim Einbau einer klimafreundlichen Heizung stehen den Bürgerinnen und Bürgern umfassende Fördermöglichkeiten zur Verfügung: Dazu gehören die staatliche Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG), die von der KfW-Bank ausgezahlt wird, und die kommunale Förderung der Stadt Mannheim, die bei der Klimaschutzagentur Mannheim beantragt werden kann. Darüber hinaus bieten die L-Bank Baden-Württemberg und die VR Bank Rhein-Neckar ebenfalls Förderungen an.

Fragen von Industrie- und größeren Gewerbekunden

  • Die öffentliche Diskussion in Mannheim konzentriert sich derzeit hauptsächlich auf die Zukunft der Gebäudeheizungen. Der kommunale Wärmeplan Mannheim sieht dafür den Einsatz von Fernwärme und Wärmepumpen vor.

    Für Industrie- und größere Gewerbekunden steht der Austausch mit MVV Netze im Rahmen des Gasnetztransformationsplanes im Vordergrund. Hierbei geht es um die möglichen Verfügbarkeiten im Netz und die Nutzungsmöglichkeiten von Wasserstoff über das Hochdrucknetz. Klar ist: Fossiles Gas muss in absehbarer Zeit durch Alternativen ersetzt werden, und Wasserstoff könnte ggf. eine solche Alternative sein.

    Eine wichtige Grundlage dafür ist eine umfassende, bundesweite H2-Kapazitätsbedarfsbefragung, die für Mitte 2025 geplant ist. In diesem Rahmen wird MVV Netze alle größeren Industrie- und Gewerbekunden mit Gasnetzanschlüssen kontaktieren.

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